Wegweiser mit Optionen für den Austausch der Heizungsanlage
Für eine Heizungsmodernisierung stehen Hauseigentümern zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung (Bild: hkama – stock.adobe.com)

Welche Heizung ist die beste im Altbau?

Während in Neubauten immer häufiger auf alternative Energien oder einen Mix aus fossiler und erneuerbarer Energie gesetzt wird, steht ein Großteil der Bestandsgebäude, insbesondere die Altbauten, noch immer mit Gas- und Ölheizungen da. Im Jahr 2019 heizten laut einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz noch 48,2 Prozent der Wohnungen in Deutschland mit Erdgas, 25,6 Prozent mit Öl.

Als Eigentümer:in von Immobilien mit einer Gas- oder Ölheizung bekommen Sie angesichts der steigenden Energiekosten, der CO2-Steuer und der Lieferengpässe womöglich kalte Füße und suchen nach einer Alternative. In diesem Beitrag erläutern wir, welche Möglichkeiten sich für Sie lohnen könnten.

Ihre Alternativen zur Ölheizung oder Gasheizung im Altbau:

  1. Sie bleiben bei fossilen Energieträgern, wechseln aber zur Brennwerttechnik mit dem Zusatz „Renewable Ready“
  2. Sie entscheiden sich für eine Hybridheizung und kombinieren die klassische mit alternativer Heiztechnik
  3. Sie stellen komplett auf erneuerbare Energien um, z.B. mit einer Wärmepumpe

Im Folgenden gehen wir diese Optionen durch, bevor wir am Ende unseres Beitrags unser persönliches Fazit abgeben. Bitte bedenken Sie hierbei, dass eine auf Sie zugeschnittene Lösung nur in Kombination mit einer ausführlichen Energieberatung möglich ist. Wir geben in diesem Text lediglich Vorab-Informationen, damit Sie sich einen ersten Überblick verschaffen können. Die hier genannten Fördersätze sind zudem abhängig von verfügbaren Haushaltsmitteln und Schwankungen unterlegen.

1. Sie bleiben bei fossilen Energieträgern, wechseln aber zur Brennwerttechnik

Sie können Ihre alte Ölheizung gegen eine Heizung eintauschen, die Öl-Brennwerttechnik benutzt. Damit können Sie Ihren Erdöl-Verbrauch deutlich senken. Der Nachteil an dieser Option besteht darin, dass Sie den Einbau einer Öl-Brennwertheizung nicht staatlich fördern lassen können. Hier ist außerdem Vorsicht geboten: Der Einbau einer neuen Ölheizung ist nur noch bis 2026 erlaubt (bis auf wenige Ausnahmen). Danach muss diese mit erneuerbarer Energie kombiniert werden.

Viele Besitzer:innen einer Ölheizung fragen sich aufgrund des anstehenden Verbots, ob sie dazu verpflichtet sind, ihre Heizung künftig auszutauschen. Die Antwort hierauf lautet „nein“. Bestehende Ölheizung dürfen weiter betrieben werden. Verboten ist lediglich die Neuinstallation von reinen Ölheizungen.

Besser beraten sind Sie mit einem Austausch Ihrer Gas- oder Ölheizung gegen eine Gas-Brennwertheizung mit dem Zusatz „Renewable Ready“. Diese können ohne größere Umbauten als hybride Anlagen mit erneuerbaren Energien genutzt werden, was insbesondere in Anbetracht des bevorstehenden Heizungsgesetzes eine sinnvolle Option darstellt. 

2. Sie entscheiden sich für eine Hybridheizung und kombinieren die klassische mit alternativer Heiztechnik

Sie können Ihre Ölheizung mit erneuerbarer Energie kombinieren und damit Ihren CO2-Ausstoß reduzieren. Da es für Ölheizungen – egal ob Brennwert oder nicht – aber keine staatlichen Förderungen mehr gibt, würden wir von dieser Möglichkeit abraten. Der Einbau einer Ölhybrid-Heizung ist nur dann sinnvoll, wenn Sie keine Alternative haben – etwa, weil Sie vom Gasnetz abgeschnitten sind – und trotzdem Ihre CO2-Emissionen senken möchten.

Haben Sie Interesse daran, Ihre Gasheizung mit erneuerbaren Energien zu kombinieren, haben Sie die Wahl zwischen folgenden Ausführungen:

  • Gas-Brennwertheizung + thermische Solaranlage
  • Gas-Brennwertheizung + Wärmepumpe
  • Gas-Brennwertheizung + Biomasse
  • Gas-Brennwertheizung + Kombination aus erneuerbaren Energien

3. Sie stellen komplett auf erneuerbare Energien um

Möchten Sie sich komplett von fossilen Energieträgern trennen, dann ist Ihre einzige Möglichkeit die Umstellung auf Heizungen, die 100 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Hierzu gehören:

  • Biomasseanlagen
  • Wärmepumpenanlagen

Für Biomasseanlagen gibt es maximal 20 Prozent Förderung. Für Wärmepumpen gibt es, solange diese nicht mit Gas betrieben wird, maximal 40 Prozent Zuschuss. Sie haben auch die Möglichkeit, mehrere erneuerbare Energien miteinander zu kombinieren. Für eine solche EE-Hybridheizung können Sie ebenfalls maximal 40 Prozent Förderung erhalten.

Alle Standard-Fördersätze und Extra-Zuschüsse haben wir hier für Sie zusammengefasst. 

Solarthermieanlage im Altbau

Auch ein Umstellung auf Solarthermie ist in Bestandsgebäuden durchaus möglich, solange genügend geeignete Fläche für Panels auf dem Dach und einen Speicher im Keller vorhanden ist. Sie können eine solarthermische Anlage entweder nur zur Warmwassererzeugung nutzen oder zusätzlich zur Heizungsunterstützung. Allerdings ist die Sonneneinstrahlung in Deutschland im Winter nicht immer ausreichend, um Ihre Heizung allein über eine Solarthermie-Anlage zu betreiben. Es muss also immer auch ein weiterer Wärmeerzeuger vorhanden sein.

Um das Heizen auf Basis erneuerbarer Energien effizient zu gestalten, müssen Sie unter Umständen auch andere energetische Sanierungsmaßnahmen am Haus vornehmen. Wir empfehlen Ihnen dann, Ihr Gebäude zum Effizienzhaus zu sanieren und hierfür von einem Kredit der KfW Gebrauch zu machen. Alle Infos dazu finden Sie hier.

Biomasseanlage im Altbau

Eine Biomasseanlage oder auch Pelletheizung verwendet Scheitholz oder Hackschnitzel zum Heizen. Möchten Sie eine solche Heizung fördern lassen, müssen Sie sich an strenge Auflagen halten. Eine automatisierte Pelletheizung muss zum Beispiel einen Kesselwirkungsgrad von mindestens 90 Prozent haben. Bei einer vollautomatischen Pelletheizung wird die Heizung automatisch mit Pellets versorgt – die Holzpellets werden angeliefert und in einen Vorratsraum oder -behälter gegeben, von wo aus sie mithilfe einer Förderschnecke mit dem Heizkessel verbunden werden. Der Kesselwirkungsgrad gibt an, wie effizient die Heizung im Betrieb tatsächlich läuft. Außerdem müssen bestimmte Emissionsgrenzwerte eingehalten werden. Der Vorteil einer Pelletheizung im Altbau ist, dass Sie auch ohne größere Sanierungsmaßnahmen eingebaut werden kann und sich auch für schlechter gedämmte Gebäude eignet.

Wärmepumpe im Altbau

Eine Wärmepumpe im Altbau ist nur dann effizient, wenn das Gebäude gut gedämmt ist und über ausreichend Heizfläche verfügt. Unter Umständen müssen Sie Ihren Altbau hierfür von Grund auf sanieren. Auch in diesem Fall raten wir Ihnen, Ihr Gebäude zum Effizienzhaus zu sanieren und hierfür von einem Kredit der KfW Gebrauch zu machen.

Entscheiden Sie sich für den Einbau einer Wärmepumpe, stehen Ihnen folgende Varianten zur Verfügung:

  • Luft/Wasser-Wärmepumpe (nutzt die Wärmeenergie der Umgebungsluft)
  • Sole/Wasser-Wärmepumpe (nutzt die Wärmeenergie im Erdreich)
  • Wasser/Wasser-Wärmepumpe (nutzt die Wärmeenergie im Wasser)

Meist bietet sich der Einsatz einer Sole/Wasser-Wärmepumpe an, da das Erdreich über ausreichend Wärme verfügt. Bei diesen Wärmepumpen ist vor allem die geografische Beschaffenheit des Einsatzortes zu beachten. Nicht überall sind die Voraussetzungen für die Installation gegeben.

Vorsicht bei Luftwärmepumpe für Altbau

Ein kleiner Tipp am Rande: Luftwärmepumpen sind deutlich günstiger in der Anschaffung als Sole- oder Wasserwärmepumpen. Lassen Sie sich von den niedrigen Investitionskosten nicht täuschen. Mit dem alleinigen Betrieb einer solchen Wärmepumpe sind Sie auf moderate Außentemperaturen angewiesen. Sinken diese zu stark ab, ist die Wärmeerzeugung bei Ihnen im Haus nicht mehr garantiert. Auch hiermit sind Sie also auf eine weitere Heiztechnik angewiesen, etwa durch einen Elektroheizstab.

Fazit – welche Heizung ist die beste im Altbau?

Möchten Sie Ihre Heizung kostengünstig und ohne aufwändige Sanierungsarbeiten am Gebäude gegen ein effizienteres und umweltfreundlicheres Modell austauschen, empfehlen wir Ihnen den Einbau einer Gasbrennwertheizung mit dem Zusatz „Renewable Ready“. Ist Ihnen das nicht nachhaltig genug, könnte auch der Einbau einer Pelletheizung für Sie infrage kommen.

Die Umstellung auf eine Wärmepumpe oder Solarthermie lohnt sich vor allem dann, wenn durch die Anzahl von Personen im Haushalt ein besonders hoher Energieverbrauch besteht, und Sie durch umfassende Sanierungsmaßnahmen in eine nachhaltige Zukunft investieren möchten. Für eine Sanierung zum Effizienzhaus können Sie von der KfW einen Kredit von bis zu 150.000 Euro je Wohneinheit erhalten.

Sie möchten eine neue Heizung für Ihren Altbau und benötigen eine Beratung? Scheuen Sie nicht, uns zu kontaktieren!

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Quelle:
„So heizen die Deutschen“, 12.11.19 (Stand: 24.06.22)

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